Und dahinter?

Und wer steckt eigentlich hinter rattus noctis?

1965 an einem Sonntag im Sternzeichen des Löwen geboren und seit Kindertagen an allem interessiert, was “irgendwie nach Hexenwerk riecht”. Inzwischen kann ich auf gut 35 Jahre magischer Erfahrung der unterschiedlichsten Art zurückblicken.

Nach dem Abitur und zwei abgeschlossenen Berufsausbildungen, die verschiedener nicht sein könnten (oder wie bekommt man Floristin und Kommunikationselektronikerin unter einen Hut?) und der Ausbildereignung folgten erst einmal Jahre des “ordentlichen Berufslebens” und die intensive Auseinandersetzung mit meinem ganz persönlichen magischen und spirituellen Weg. Irgendwann wurde (endlich) der langjährige Lebensgefährte geehelicht und dann....

Ja, dann war es Zeit für eine  -wie heisst das heute so schön - berufliche Neuorientierung. Nachdem mir im Sommer 2007 klar gesagt wurde, dass es für mich und viele meiner Kollegen im Betrieb keine Zukunft geben würde, hatte ich die Wahl: Entweder einen Job annehmen und so weitermachen wie bisher, oder endlich das tun, was mir schon länger im Kopf herum ging und es zum Beruf machen.

Nach dem Motto: “Wenn ich es jetzt nicht tue, dann mache ich das nie und hinterher bereue ich es”, habe ich mich im Dezember 2007 kopfüber in das Abenteuer Selbständigkeit gestürzt.

Vor allem der Anfang war alles andere als leicht. Renovieren kostet Zeit, Geld und Nerven und die Gerüchteküche über meinen Laden kochte in unserer schönen Domstadt an mehreren Ecken richtig hoch. Inzwischen hat es aber wohl auch fast der Letzte feststellen können, dass ich des Nachts nicht auf den Friedhof gehe und dort Tiere töte und ihr Blut trinke, keine Kinder im Hinterhof zu Salbe verarbeite und mein Laden auch keiner Sekte gehört.

Ich war in Fritzlar angekommen und fühlte mich in dieser mittelalterlichen Stadt richtig wohl. Viele Kunden sind mit mir inzwischen “per Du” und ich habe einige wirklich gute neue Freunde dazu gewonnen. Das schönste Kompliment war für mich, wenn Besucher meines Ladens einfach beim Stöbern die Zeit vergaßen und entspannt mit einem Lächeln das Geschäft verließen. Jeder Tag war spannend, bot neue Gesichter und neue Gespräche.

War?

Ja, mein Laden in Fritzlar ist seit dem 01.06.2010 Geschichte. Ich habe zum Ende Mai 2010 (wie 7 andere Betriebe in der Stadt auch) den Standort in Fritzlar aufgegeben. Auch Hexen müssen rechnen und die Wirtschaftskrise geht auch an Fritzlar nicht vorbei. Dazu kommt ein Tourismusmanagement der -ähm- besonderen Art. Die Attraktivität der Altstadt lässt von Monat zu Monat nach und der Leerstand an Geschäften erreichte Besorgnis erregende Ausmaße. Ehe ich mir finanziell Schaden zufüge habe ich das Ladengeschäft aufgegeben.

Zum Glück gibt es in unserem Haus in Bad Wildungen einen Raum, der direkt vom Treppenhaus zu erreichen ist. Dort geht es in kleinem aber feinem Rahmen nach der Renovierung weiter.

Auch wenn es  - wie im Leben und beim Wetter - Höhen und Tiefen gibt: Ich bin glücklich, den Mut zu rattus noctis und zum Leben meiner Berufung zu haben und bereue keine einzige Minute. 

Ritualarbeit
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